ISA-Erklärung anlässlich einer Metaanalyse von Beobachtungsstudien von Li et al.
Brüssel, 7. Mai 2021: Im Widerspruch zu den Behauptungen aus einer neuen systematischen Auswertung und Metaanalyse prospektiver Kohortenstudien (Beobachtungsstudien)1 weist der internationale Süßstoffverband (International Sweeteners Association, ISA) darauf hin, dass alle zugelassenen kalorienarmen/-freien Süßstoffe sicher sind, und dass besagte neue Studie bedeutenden Limitationen unterliegt. Laut dieser Studie würden kalorienarme/-freie Süßstoffe das Risiko kardiovaskulärer Erkrankungen und das Sterblichkeitsrisiko erhöhen.2
Kalorienarme/-freie Süßstoffe gehören zu den meisterforschten Lebensmittelzusatzstoffen der Welt. Ihre Sicherheit wurde wiederholt und übereinstimmen von Zulassungsbehörden in aller Welt bestätigt, darunter die Joint Food and Agriculture Organization (FAO)/Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Expert Committee on Food Additives (JECFA), die US Food and Drug Administration (FDA) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).3,4,5 Vor der Marktzulassung eines Stoffes werten die Zulassungsbehörden sorgfältigst jegliche Art von Studien zu potentiellen Nebenwirkungen aus.
In seiner aktuellen Auswertung untersuchen Li et al. Beobachtungsstudien, die von ihrer Natur her keinen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang nachweisen können.6 Es wurden für kalorienarm/-frei gesüßte Getränke lediglich 4 Studien mit 5 Kohorten ausgewertet und die Autoren räumen ein, dass die Ergebnisse aufgrund der geringen Zahl der ausgewerteten Studien anfällig für Verzerrungen seien. Zudem kann der berichtete Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Diätgetränken und dem allgemeinen Mortalitätsrisiko ein retrokausaler Zusammenhang sein. Mit anderen Worten: Solche Personen, bei denen eine Neigung zu Übergewicht oder Obesitas, Bluthochdruck und Hypercholesterinämie besteht oder die Diabetes haben, weichen eher auf Zuckerersatzstoffe aus, um ihre Kalorien- und Zuckeraufnahme zu senken, und nicht anders herum.
Übergewicht und nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes und Zahnerkrankungen gehören weiterhin zu den größten globalen Herausforderungen im Gesundheitswesen. Angesichts der bestehenden Empfehlungen öffentlicher Stellen zur Reduzierung des Verzehrs von Zucker können kalorienarme/-freie Süßstoffe zu gesünderen Ernährungsgewohnheiten beitragen. Sie ermöglichen eine breite Auswahl an geschmacklich süßen, kalorienarmen oder -freien Optionen. Dadurch können sie hilfreich sein, wenn sie als Ersatz von Zucker und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung konsumiert werden und so insgesamt eine Reduktion der Aufnahme von Zucker und Kalorien bewirken. Damit tragen sie zudem zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei.7Kalorienarme/-freie Süßstoffe werden von der Mundflora nicht fermentiert. Dementsprechend tragen sie nicht zur Entmineralisierung der Zähne bei, die einer der Gründe für Karies ist.7 Sie können daher zu einer guten Zahngesundheit beitragen, wenn sie anstelle von Zucker8 und im Rahmen einer zahnfreundlichen Ernährung verwendet werden.